Mediative Gesprächstechniken im Alltag:
Gesprächstechniken der Mediation – als Dritter vermitteln:
Konflikte erkennen, Eskalationsstufen nach Glasl, Techniken der Gesprächsführung in der Mediation, nach Harvard verhandeln, Gewaltfreie Kommunikation usw. (2 Tage, zu je 6 Stunden)
Schlüsselprinzipien der persönlichen Kommunikation: „Nicht nur zuhören, sondern kommunizieren“
Konflikt(typen)
Sachverhaltskonflikt:
Mangel an Informationen, Fehlinformationen
Unterschiedliche Vorgehensweisen, Einschätzungen und Interpretationen
Interessenkonflikt:
Eine Konkurrenzsituation wird wahrgenommen
Unterscheidung von realen Interessen, Verfahrensinteressen oder psychologischen Interessen
Beziehungskonflikt:
Verursacht durch starke Gefühle und/oder Fehlwahrnehmungen
Es mangelt an Kommunikation oder Fehlkommunikation
Wertekonflikt:
Verschiedene Kriterien zur Bewertung von Handlungen, Ideen und Verhalten
Es sind Ziele von inneren Werten gesteckt worden
Unterschiede in Lebensform, Ideologie und Religion
Strukturkonflikt:
Destruktive Verhaltensmuster werden an den Tag gelegt
Ungleiche Verteilung von z.B. Eigentumsverhältnisse, Aufmerksamkeit, Kontrollen
Ungleiche Macht- und Autoritätsverteilungen
Räumliche Verteilung und die damit verbundenen Ungleichheiten bei der Zusammenarbeit
Zeitzwänge
Persönliche Kommunikation kann beiden Seiten Nutzen bringen:
Sie steigern das Selbstbewusstsein Ihres Mitarbeiters
Sie erfahren Ihr eigenes Einfühlungsvermögen
Sie zeigen sich offen für die Probleme anderer
Sie fördern damit die gegenseitige Rücksichtnahme
Sie unterstützen den „Geist“ gemeinsam Erfolge erzielen zu können
Gefühle wahrnehmen und erkennen.
MediatorInnen haben die Aufgabe, den Streitparteien zu helfen, ihre Gefühle in Worte zu fassen. Das beruhigt, fördert die Verständigung und macht den Weg frei für sachliches Verhandeln.
„Es kann hilfreich bei der Konfliktlösung sein, wenn wir unsere Gefühle ausdrücken.“
Gefühle von Gedanken unterscheiden.
Unterscheiden zwischen dem, was wir fühlen und dem was wir denken.
Unterscheiden zwischen dem, was wir fühlen und dem was wir denken, wie andere reagieren.
Methoden der konstruktiven Mediation: Aktives Zuhören
Spiegeln
Nachfragen
Offene Fragen
Konkretisieren
Wertschätzung
Inhalte konstruktiv umdeuten
Sequenzielles Zusammenfassen
Perspektivenwechsel
Gemeinsame Lösungssuche:
Brainstorming
Einzelgespräch
FEEDBACK:
steuert Verhalten
hilft, zielgerichtet zu arbeiten
ermutigt
hilft bei der Fehlersuchefördert persönliche Lernprozesse
hebt die Motivation
hilft bei der Selbsteinschätzung
bewirkt eine enge Bindung an die Aufgabe
hilft bei der Entscheidungsfindung
GUTES FEEDBACK:
eher beschreibend als bewertend und interpretierend
eher konkret als allgemein
eher einladend als zurechtweisend
eher verhaltensbezogen als charakterbezogen
eher erbeten als aufgezwungen
eher sofort und situativ als verzögert und rekonstruiert
eher klar und pointiert als verschwommen und vage
„Harvard-Konzept“:
Konflikte sind alltäglich. Es ist wichtig Konflikte als etwas Normales im Zusammenleben zu akzeptieren und positiv zu sehen, um eine Eskalation zu verhindern. Konflikte sind ein wichtiges Signal für die Möglichkeiten, für die Chance auf Entwicklung und Verbesserung wechselseitiger Beziehungen. Denn nicht der Konflikt ist das Problem, sondern wie mit ihm umgegangen wird. Gefährlich sind die ungelösten Konflikte, die oft von harmlosen Meinungsverschiedenheiten herrühren. Der Umgang mit Konflikten wird zum sozialen Lernen.
Das Harvard-Konzept bezeichnet eine Vermittlung, die sich auf der Ebene des Verhandelns bewegt.
Bei Harvard wird/werden:
zwischen Mensch und Problem unterschieden.
zwischen Position und Bedürfnis unterschieden.
die verschiedenen Ebenen des Konflikts beachtet.
die Kommunikation im Konflikt aufrechterhalten oder wiederhergestellt.
nach neuen Lösungen gesucht.
Gewaltfreie Kommunikation
Die Gewaltfreie Kommunikation (GFK) nach Marshall B. Rosenberg ist eine Form der Gesprächsführung, die den Streitenden den Austausch von Informationen erleichtert. Dabei wird besonders auf die Werte und Bedürfnisse eingegangen, um die Sprache nicht als Ablehnung und Abwertung einzusetzen.
Die Gewaltfreie Kommunikation bietet die Chance zu erkennen, dass alles, was ein Mensch tut zu seiner eigenen Bedürfnisbefriedigung geschieht und dies in einem direkten Austausch zu Lösungen umgewandelt werden kann, die auf einem Konsens beruhen und beide Parteien eine Widerannäherung erfahren.
„Wir lernen, in einer bestimmten Situation zu erkennen, was wir konkret brauchen, und es klar auszusprechen. Die Form ist einfach und hat doch starke Transformationskraft.“ (Marshall B. Rosenberg).
Konfliktgespräche zu führen und als Dritter erfolgreich zu vermitteln erfordert das Erlernen der Techniken der konstruktiven Kommunikation.